Kloster Speinshart
Von Waldsassen
aus kommend fahren wir über Wiesau - Krummennaab - Erbendorf -
Kemnath und Neustadt am Kulm bis wir Speinshart erreichen. Es gibt zwei Zufahrten
zum Klosterdorf.
Wir biegen von
der St2168 von Neustadt am Kulm kommend nach der Ortschaft Speinshart nach
rechts Richtung Münchsreuth ab und danach vor dem KFZ Betrieb Schmidt gleich
links ab zum
Klosterdorf Speinshart. Durch das Nordtor gelangen wir in den Klosterinnenhof.
Der Innenhof des Klosterdorfs
In einem nach Süden
hin offenen Fünfeck erstreckt sich das Klosterdorf Speinshart.
Es besteht aus den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Klosters und den Sakralbauten.
Nahezu alle Gebäude sind aufwändig restauriert und werden heute von Privatpersonen
bewohnt.
Im Kloster selbst gibt es ein internationales
Begegnungszentrum.
Die Inschrift der Tafel am Haus enthält, erkennbar an den großen
Lettern, eine codierte Jahreszahl.
Das Nordtor ist der eigentliche Zugang zu der Anlage, an die sich im Süden der
Klostergasthof und schließlich
der rechteckige Klosterbau mit der üppig durch Stuck und Fresken ausgestatteten
Barockkirche anschließt.
Aber auch von Süden gibt es eine Zufahrt entlang einer Allee von alten Bäumen,
an deren Ende
man direkt am Parkplatz vor dem Klosterkomplex landet.
An dieser Allee fand ich an einem der Alleebäume einen bisher noch nicht gesehenen Pilz - den sparrigen Schüppling.
Der Prämonstratenserorden
gründete bereits 1145 das Kloster und erbaute im gleichen Jahrhundert
eine erste Klosterkirche im romanischen Stil. Nach Plänen von Wolfgang Dientzenhofer,
aus der Baumeisterfamilie,
die auch an der Basilika Waldsassen mitwirkte, entstand bei der Umgestaltung
der gesamten Klosteranlage
um 1700 die heutige Klosterkirche.
Die Seitenaltäre
sind teils durch Intarsienarbeiten verziert,
die beiden vordersten durch Stuckolustro.
Reliquien aus längst vergangenen Jahrhunderten zieren einige der Altäre. Vollkommener sind die in der Stiftsbasilika in Waldsassen.
Bemerkenswert sind
die dezent farbig gefassten
Schnitzereien an den Wangen der Kirchenstühle, welche die Leidenswerkzeuge Jesu,
von Engeln getragen, zeigen.
Über dem Mittelgang
hängt eine Marienstatue
im Blütenkranz, die Kunde darüber gibt, dass die Kirche der Gottesmuter geweiht
ist.
In der gemütlich
ausgestatteten Wirtschaft (dunkle Holzverkleidung den Wänden wie in früheren
Zeiten)
wird bernsteinfarbiges Speinsharter Klosterbier zu gehobener bayerischer Küche
serviert.
Neben preiswerten Gerichten wie Schweineschnitzel (8,50 Euro) oder der
vegetarischen Variante Sellerieschnitzel stehen auch anspruchsvollere Gerichte
(ab ca. 15 Euro)
zur Auswahl (Oktober 2017). Selbstredend werden auch andere Getränke von Wasser
über Schorle bis zu erlesenen Weinen
und edlen Obstbränden angeboten. Die Speisen werden aus regionalen Zutaten frisch
zubereitet
und das schmeckt man. Die Atmosphäre ist entspannt aber nicht laut, die jungen
Bedienungen sind freundlich, herzlich.
Neben der Laufkundschaft finden sich hier auch Kursteilnehmer der Begegnungsstätte
des Klosters
oder Hausgäste des Hotelbetriebs ein. Parkplätze gibt es reichlich vor dem Haus
oder auf dem weiträumigen Klosterhof. Alle Räumlichkeiten der Gastronomie sind
problemlos barrierefrei auch mit dem Rollstuhl zu erreichen. Besondere Erwähnung
verdienen
die sehr sauberen sanitären Anlagen, die auch Gästen zur Verfügung stehen,
die nicht die Gaststätte besuchen wollen.
Hier noch die
Öffnungszeiten für Interessierte (Stand Oktober 2017):
Montag Ruhetag
Dienstag 16:30 bis 24:00
Mi - Sa 11:00 bis 24:00
So 10:30 bis 22:00
Warme Küche 11:30 bis 14:00 und 17:30 bis 21:00
Brotzeiten 11:30 bis 21:30
Das Angebot der Gaststätte und die Reize der umgebenden Landschaft
machen einen Besuch des Klosters Speinshart in jedem Fall empfehlenswert.
Vom Kloster hat
man bei gutem Wetter einen schönen Blick zum ca. 6 km entfernten Barbaraberg,
zumindest über
den Pilgerweg. Mit dem Auto ist es etwas weiter. An der Kreuzung nördlich
des Klosterdorfs
biegen, wir von Süden kommend, nach rechts Richtung Trabitz/Pressat/Erbendorf
ab. Nach einigen km
Muss man auf der Höhe scharf rechts zum Barbaraberg abbiegen. Das Dorf
lassen wir links liegen, fahren auf der
sehr schmalen Straße bergauf bis zur Kapelle und suchen dort im Umfeld
auf der Wiese einen Stellplatz fürs Auto.
Einen ausgewiesenen Parkplatz gibt es nicht.
Auf Feldwegen kann
man vom Kloster auch hinauf zum Kirchlein auf dem nahen Barbaraberg wandern.
In früheren Zeiten fanden dort sicher regelmäßig Prozessionen
statt, weil an den Wegen rund um das Kloster
immer wieder steinerne Skulpturen von Heiligen zu finden sind.
Kreuzwegstationen säumen das letzte Stück Wegs bis hinauf zum Kirchlein.
Diese Statue befindet sich auf den letzten Metern vor der Kirche am Barbaraberg.
Von hier aus hat man einen phantastischen
Fernblick - bei gutem Wetter!
Aber der Schein der Fassade trügt
Denn hinter der prachtvollen Vorderseite verbirgt sich eine Ruine.
Dennoch ist der
Barbaraberg archäologisch interessant, denn es gibt hier ein Gräberfeld,
das auf slavische Besiedlung zurück geht.