Freitag, Samstag: Perge - Antalya - Heimreise

und Fazit

Der letzte Tag in der Türkei begann mit einem Besuch der Römersiedlung in Perge. Aber auch die Griechen waren hier schon ansässig wovon das zweite Stadttor zeugt. Vom ehemaligen Marktplatz, der Agora, sind noch eine stattliche Anzahl Säulen übrig, die in den letzten Jahren, durch Spenden finanziert, wieder aufgerichtet wurden. In der Mitte des Platzes stand der Tempel der Tyche. Der ganze Ort hatte eine zentrale Wasserversorgung, und viele der Häuser besaßen, wie auch der Tempel, eine Hypokaustenheizung. Das Pflaster der Straßen zeigt noch die Wagengeleise aus römischer Zeit. Zwischen Parkplatz und Stadion, das außerhalb des historischen Stadtgebiets liegt, bieten die heutigen Händler, meist Frauen, ihre handgefertigten Waren feil.


Geh von den antiken Steinen runter! Aber sofort!


Die Agora - der antike Marktplatz

römisches Tor

 

Säulenarsenal

Händlernischen am Marktplatz

 

Reste des Tychetempels in der Mitte der Agora

Tür und ...

 

Teil eines Sturzes
Unterbau des Tychetempels

Wasserversorgung oder Hypokauste?

 

Über dieses Pflaster fuhren schon römische Fuhrwerke Deckel zum Wasserkanal
Nympheum Nympheum


Bruchstück eines Säulenkapitels

Mittagessen gab es in einem Restaurant an der Steilküste eines Vororts von Antalya. Ein kleiner Park mit üppiger Blumenpracht und ein Wasserfall verschönten den kurzen Aufenthalt. Auf den Wasserfall, den wir sicher nicht selbst wahrgenommen hätten, wies uns ein Händler hin, der Backwerk verkaufte. Sein bisschen Deutsch reichte für die Vermittlung der Information. Ich denke nach: Es wäre schön, wenn ich so viel türkisch sprechen könnte, um türkische Besucher auf Besonderheiten in deutschen Landen hinweisen zu können.

     

Schmuck und Leder waren recht schnell absolviert. Die Stadtrundfahrt durch Antalya endete mit dem Besuch eines "Basars" wie man ihn hierzulande auch überall an den Grenzen nach Tschechien findet, nur etwas ausgedehnter und komplett überdacht. Allerdings sind die Händler hier noch Einheimische. Und, während es unhöflich ist, um Waren des täglichen Gebrauchs zu feilschen, hier muss man handeln, will man nicht übervorteilt oder für naiv gehalten werden. Die Spannen sind teilweise erheblich. Das liegt daran, dass die von vorn herein utopisch überhöten Preise meist erst gar nicht an der Ware angegeben sind. Man erfährt sie erst bei der Abrechnung. Du willst 100g eines Gewürzes, der Händler füllt dir aber schon mal die dreifache Menge in die Tüte. Selbstbedienung, wie in Deutschland, ist hier nicht üblich. Da hilft nichts anderes als hart zu bleiben. Wenn der Preis oder der Service nicht passen, geht man eben weiter. Da ändert auch ein angebotener Tee nix daran, den man natürlich nicht ablehnen darf, das wäre wieder unhöflich. Gepräche werden fast immer in der selben Art und Weise eingefädelt. "Hallo, wie geht es Ihnen? - Woher kommen Sie denn? Ah- aus München, da habe ich eine Cousine ..."


Gewürze und Tees im "Basar"


Ein letzter Blick auf die Küste von Antalya

Samstag: Heimflug

Der Rest ist schnell geschildert. Um 3 Uhr morgens läutete der Wecker. Ein kurzes letztes Frühstück nach türkischer Art, Weißbrot mit Schafkäse und Oliven, dann das Gepäck in den Bus - ab zum Flughafen.

Tschüss Murat, bei Aysun hatten wir uns bereits am Vorabend bedankt und verabschiedet. Riesen Schlangen an der Gepäckabfertigung, 5 Sicherheits- und Passkontrollen und kurz darauf saßen wir schon im Flieger. Knappe drei Flugstunden über den Wolken später, wie bei der Anreise, landeten wir in einem wolkenverhangenen, feuchten und kalten München. Über die Osterfeiertage hatte es, wie im Taurusgebirge auch, geschneit! Ostereier sind deshalb bunt, damit man sie im Schnee leichter finden kann...

 

Fazit:

Man zieht heute immer gern über Erlebtes, Erfahrungen, Dargebotenes ein Fazit. Ich bin kein Freund von Moden aber es gibt Dinge, welche im Zusammenhang mit dieser Reise nicht unausgesprochen bleiben sollen oder dürfen.

Zufriedenheit:

Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich beim Veranstalter RSD für die exzellente Planung und professionelle Durchführung der Reise, bei Aysun, die nicht nur Busbegleiterin war sondern stets und gerade auf den langen Überlandfahrten mit Informationen zum Land, zur Historie und zum Leben in der Türkei sowie mit unterhaltsamen Erzählungen uns die Zeit verkürzt hat. Dank auch an Murat, der sehr souverän den Bus durch enge Ortsdurchfahrten und an fast unmögliche Plätze manövriert hat.

Man wollte im Fragebogen zur Reise wissen ob man wieder mit RSD reisen würde. Nach unseren Erfahrungen - ja gerne - vielleicht das nächste Mal die türkische Westküste.

Das Programm war unheimlich dicht - es hat uns die Zeit vergessen lassen. Bevor wir dessen richtig gewahr wurden, war die Woche um.

Die Hotels entsprachen den Angaben in der Ausschreibung oder übertrafen sie. Es gab jedenfalls nichts daran zu meckern.

Zum Nachdenken:

Wir haben viel über die Wirtschaft und das Leben der Menschen in der Türkei erfahren. Mich ärgert, dass die türkische Regierung derart hohe Preise für Benzin zulässt. Zweieinhalb Euro für einen Liter Super finde ich unverschämt für ein Land in dem man ohne Auto auf dem Land wegen der weiten Entfernungen aufgeschmissen ist. Zumal das Monatseinkommen der Menschen im Durchschnitt bei 400 Euro liegt.

Die Luxushotelburgen am Strand aber auch in Kappadokien fördern den Tourismus und bringen Geld ins Land. Viele Menschen finden dort Arbeit. Ich bewundere die Menschen, die zum Erstellen solcher Prachtbauten und deren Betrieb beitragen und abends in ärmlichere Verhältnisse zurückkehren müssen. Bei keiner Reise ist mir bisher eine derartige Diskrepanz aufgefallen.

Verbesserungswürdig:

Die Maschinen von SKY AIRLINES sind zwar die gleichen Flieger, die Touristen scharenweise nach Mallorca fliegen, man sollte sich aber seitens der Fluggesellschaft Gedanken machen, wie man die Fluggäste außer durch ein nicht verständliches Genuschel vom Kapitän über die Flugroute, und vielleicht andere Daten informieren könnte. Die nötigen Bildschirme sind ja vorhanden, jedoch fehlen vielleicht die Programme und in jedem Fall die Steckdosen für die Kopfhörer an den Armlehnen. Dafür ist aber nicht RSD verantwortlich.

Bloß nicht...

Steine von antiken Ausgrabungsstätten mitnehmen. Das würde bei den scharfen Kontrollen am Airport unweigerlich zu nachhaltigen Problemen mit der türkischen Justiz führen.

Frauen ohne Kopftuch und ohne bedeckte Schultern sowie Männer mit kurzen Hosen (nicht kniebedeckt) erregen in Moscheen und den Muslimen heiligen Orten Ärgernis. Die Menschen schätzen es, wenn man sich an die Regeln hält. Eine Moschee betritt man ohne Schuhe, so wie man eine Synagoge als Mann nicht ohne Kopfbedeckung betreten darf. Andere Länder andere Sitten.

Türkye, Aysun, Murat, teşekür ederim - Hoşça kalın

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